Die Route folgt im wesentlichen einer im Jahr 2019 in der Zeitschrift "Bike" unter dem Namen "Deutschland-Trail West-Ost" veröffentlichten Tour vom Dreiländer-Eck bei Aachen quer durch die deutschen Mittelgebirge bis an die tschechische Grenze. Den Startpunkt habe ich allerdings ins Sauerland verlegt. So konnte ich mir die Bahnanreise nach Aachen zu ersparen. Bei Olpe traf ich dann auf die Originalstrecke.

Verglichen mit meinen Touren in den Alpen sind die Höhenmeter pro Tag und insbesondere pro Kilometer deutlich geringer. Dies relativiert sich aber durch einen Asphalt-Anteil von nur knapp 13 %. Straßen wurden gemäß dem Motto der Reportage, wenn auch nur ansatzweise irgendwie möglich, vermieden.

Der Großteil der Wegbeschaffenheit ist im Höhenprofil als Piste grün dargestellt. Allerdings sind dabei die Übergänge zwischen Piste und Trail fließend. Gut rollende Pisten-Abschnitte waren eher die Ausnahme. Oft waren es irgendwelche Wiesenwege, auf welchen man auch in der Ebene kaum Strecke macht. Außerdem können sich insbesondere schmalere Wege in drei Jahren deutlich verändern, durch Waldarbeiten auch schon mal gänzlich verschwinden. So entwickelte sich der ein oder andere als flowig beschriebene Trail zum Wegesuchspiel.

Bei der Rückreise mit der Bahn von Bodenmais bestätigt sich, daß der Verzicht auf Bahnfahrt nach Aachen eine gute Entscheidung war. In Zeiten von 9-Euro-Tickets kann ich von Bahnreisen mit dem Rad nur abraten. Neben reservierbaren Zügen bleiben meist noch nicht-reservierbare Nahverkehrsstücke. Und wenn man dann aufgrund von mit 9-Euro-Ticketler überfüllten Zügen trotz mindestens 10-fachen Ticketpreis auf dem Bahnsteig verbleibt, kann aus meiner Sicht an dem System irgendetwas nicht richtig sein.

Entschädigt dafür hat die interessante Begegnung am Bochumer Hauptbahnhof mit einer aus dem französischen Teil der Schweizer stammenden Reisenden. die seit einigen Jahren in England lebt und die, wie sich nach und nach in von mir in holprigem Englisch geführter Konverstion herausstellen sollte, eine Freundin besuchen wollte, welche wiederum Ehefrau von einem Arbeitskollegen von mir ist.