Die größte Herausforderung beim Start in Lindau war wohl das Bergen des Velos aus der Hotelgarage über knapp fünfzehn andere,
meist elektisch motorisierte, Fahrräder hinweg. Die Etappe begann dann mit einem 80 km Einzelzeitfahren am Rhein entlang mit
weniger als 50 Höhenmetern nach Bad Ragaz. Es folgten noch 35 km mit ca. 1300 Höhenmetern über den Kunkelspaß nach Trin.
Auch die Etappen 3 und 4 hatten noch mal einen relativ hohen "Zeitfahranteil", allerdings zum Ende hin. Tag 3 führte dabei
mit dem erwarteten Gegenwind von Casaccia nach Gravedona am Comer See. Am nächsten Tag ging es von Bellinzona zum Lago Maggiore
und weiter am Seeufer entlang nach Cannobio.
Auf der Alpensüdseite ging es anschließend abschnittsweise auf der Tour de Monte Rosa über den Col del Turlo, dann am Col d'Olen
erstmals auf 2900 m und über den Col di Nana ins Aostatal. Ab Fenis folgten etwa 2400 Höhenmeter am Stück auf einer Strecke von
28 km zum 2897 m hohem Col di Pontonnet. Über die "alten Bekannten" Col Lauson (3296 m) und Fenetre de Durand (2797 m) führt
die Route zurück auf die Alpennordseite.
Über die Sinnhaftigkeit den Col de Riedmatten mit dem MTB anzugehen, kann man durchaus streiten. Dabei ist die Aufstiegsroute
im Vergleich zum Jahr 2009 (damals Umkehr am Ceilon-Gletscher) sogar deutlich einfacher. Der aktuelle Weg quert jetzt unterhalb
der inzwischen deutlich kürzeren Gletscherzunge zum linken Ceilon-Hang und führt dort weiter Richtung Riedmatten. Der extrem
steile Schlußanstieg ist somit einiges kürzer geworden. Zäh bleibt aber der Downhill vom Riedmatten nach Arolla, weil fahrbare
Stücke eher die Ausnahme sind.
Am nächsten Tag geht es am Col de Torrent und am Furggilti zweimal von 1400 auf 2900. In Grimentz war leider kein Zimmer zu
bekommen.
Bei der Fahrt auf der gepflasterten Tremolastraße zur Gotthard-Paßhöhe überholte mich ein Oldtimer, gute zwei Stunden später
am Oberalppaß mußte dieser dann auf einen Abschleppwagen verladen werden, die Kupplung wollte nicht mehr.
Probleme mit der Kupplung gibt es bei Mountainbikes eher nicht. Das aber der zweibeinige Motor mal nicht mehr ganz so will,
zeigte sich dann am nächsten Tag. Nach dem Panixer-Paß mit dem langen, teilweise verblockten Abstieg nach Elm und einem weiteren
Zeitfahren zum Walensee war der Schlußanstieg zur Hinterhöhi mit seinen 1000 Höhenmetern doch recht mühsam.
Am Bätterforka und bei der Abfahrt vom Pontonnet nach Cogne gab es kurze Gewitter, am Turlo ein paar Wolken. Ansonsten herrschten
im Hochgebirge beste Verhältnisse mit strahlend blauem Himmel.
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